Mit der ansprechenden Metapher von Zutat und Speise gewannen Studierende der Fakultät für Informatik und Elektrotechnik der Ulmer Universität die Augen und Ohren der Schülerinnen und Schüler unserer Schule. Wie man durch das Wissen um und die Erfahrung mit geeigneten „Zutaten“ neue „Speisen“ kreieren kann, so arbeite auch die Methodik an der Universität nicht mit fertigen „Rezepten“.
Neben der Vorstellung der Bachelor- und Masterstudiengänge begeisterten die Ulmer Studierenden die Schüler für viele praktische Anwendungsfelder, zum Beispiel mit der Frage, wie in der Musikindustrie „Intelligente Systeme“ – anhand persönlicher Musikempfehlungen bei Spotify – generiert und technisch optimiert werden. An Beispielprojekten der Universität Ulm, wie der Entwicklung des „blauen Lasers“ oder einem Testfahrzeug zur Erprobung des „autonomen Fahrens“, wurden die Jugendlichen zugleich für neue wissenschaftlich und gesellschaftlich bedeutende Fragestellungen sensibilisiert: Wenn ein autonom gesteuertes Fahrzeug in einer Notsituation zum Beispiel „entscheiden“ muss, ob es einen Fußgänger gefährdet oder gegen eine Wand fahren muss – und wie es dies tun kann.
An Beispielen wie diesen wurde deutlich, dass Informatik kein rein technisches Fach mehr ist, sondern eine moderne Ethik der Informatik einfordert. Das könnte mit daran liegen, dass Informatik heute keine reine Männerdomäne mehr ist. Für junge Frauen wird dieses Fach immer beliebter. Nicht zuletzt war es auch die Attraktivität der Universitätsstadt Ulm, die bei den Biberacher Schülern ankam – auch ihr studentisches Leben, viele kreative Startups…
Die Gebhard-Müller-Schule hat auf diese Entwicklung frühzeitig reagiert: Unter den Wahlpflichtfächern des Wirtschaftsgymnasiums, die allen Schülerinnen und Schülern unabhängig vom Profil offen stehen, hat das Fach Wirtschaftsinformatik eine große Nachfrage.
Artikel zum Projekt: Schwäbische Zeitung, 15.12.2017